2010-12-10: Umwälzungen im Verein: Frau Blunck nicht mehr im Vorstand
Seit der Mitgliederversammlung überschlagen sich die Ereignisse.
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2010-12-10:
Aufsichtsratsvorsitzender Gobrecht gibt bekannt,
dass Frau Blunck als Vorstandsvorsitzende des Vereines abgesetzt worden sei.
Grund sind allerdings nicht ihr Umgang mit Mitgliedern,
nicht die gerichtlich von uns erstrittene Herausgabe
der Mitgliederadressen an einen Treuhänder
oder Frau Bluncks Postkartenaktion, die die Herausgabe unterwandern soll,
nicht die Vereinsfinanzen,
und auch nicht ihre Politik,
die den Verein in die Lächerlichkeit geführt hat.
Grund sind allein Differenzen innerhalb des Vorstandes und mit den Mitarbeitern.
Die selbstherrliche Art,
mit der Frau Blunck über alles allein zu entscheiden trachtete,
war für viele Mitarbeiter untragbar geworden.
Wir erfahren später, dass es im Aufsichtsrat schon
vor der Mitgliederversammlung beschlossene Sache war,
dass Frau Blunck umgehend nach der Versammlung abgesetzt wird.
Trotzdem lässt uns der Aufsichtsrat
noch einmal eine Warteschleife in der Mitgliederversammlung drehen,
als ob nichts gewesen sei,
will auf die Frage nach angedeuteten Differenzen zwischen Mitarbeitern
und Blunck nicht näher eingehen,
lässt uns noch einmal bei der Diskussion um die Finanzen heißlaufen.
Nach der Versammlung war aber der Aufsichtsrat ein anderer,
jetzt war nämlich statt Herrn Becker unser Wunschkandidat Prof. Römer
mit von der Partie.
Deshalb wurde die Absetzung von Frau Blunck wieder verschoben.
Der Aufsichtsrat hatte anscheinend wie selbstverständlich damit gerechnet,
dass er unverändert fortbestehen wird.
Ich komme auf dieses Selbstverständnis gleich noch einmal zurück.
An Stelle von Frau Blunck trat der uns unbekannte Herr Wrocklage.
Frau Fricke, die dem alten Vorstand angehörte,
hat sich aus dem Vorstand zurückgezogen,
arbeitet aber nach wie vor für den Verein.
Herr Rudnik gehört dem neuen wie dem alten Vorstand an.
Die gute Nachricht ist: Die Ära Blunck ist beendet.
Die schlechte Nachricht ist:
Es sind nach wie vor nicht die Mitglieder,
die die Geschicke des Vereines bestimmen.
Es gibt nach wie vor genügend Vereinsvertreter und -mitarbeiter,
die gerne die gleiche Politik mit anderen Leuten fortführen würden.
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Dass der neue Vorstandsvorsitzende ein alter Bekannter von Gobrecht ist,
ließ uns zunächst nichts gutes erahnen,
wir wurden aber ausnahmsweise einmal positiv überrascht.
Herr Wrocklage hat aus meiner Sicht ein gesundes Verhältnis zu Demokratie
und zur Ausrichtung des Bundes der Versicherten.
Seit seiner Amtszeit ist die Losung
"Kooperation wo möglich, Konfrontation wo nötig"
gewichen einem "Offensiv für den Verbraucherschutz"
und Musterklagen stehen wieder ganz oben im Programm.
Mit ihm gelang es uns auch,
einen Vergleich über unseren Gerichtsprozess
zur Herausgabe der Mitgliederadressen an einen Treuhänder abzuschließen.
So trafen sich auf unserer Seite die Herren
Bluhm, Dau, Harms, Lienke, Reclam, Thielemann, Valentien
und von Vorstands- und Mitarbeiterseite Herr Wrocklage und Frau Fricke
am 2011-03-09 zu Vergleichsverhandlungen in Hamburg.
Herr Wrocklage und Frau Fricke berichteten über Ereignisse,
die zum Absetzen von Frau Blunck führten.
Herr Wrocklage offenbarte uns die desolate Finanzlage des Vereines,
in die Frau Blunck den Verein manövriert hatte,
indem sie unter anderem reichlich Geld in Gerichtsprozessen
(gegen Mitglieder, nicht gegen Versicherer),
Honorare zum Beispiel für den Hausfotografen und -lektor Dreyling
und in einem neuen EDV-System versenkt hat.
Nur zur Erinnerung:
Unsere besorgten Nachfragen dazu wurden
noch auf der vorhergehenden Mitgliederversammlung
von von Holt als unnütze Diskussion über "dieses Finanzzeugs" abgetan.
Die Zusammenarbeit mit Dreyling (nordpool) wurde gekündigt
und der Verein hat damit zu tun,
seine Bilder zum Beispiel von der Vereinshomepage zu entfernen,
damit er keine Lizenzforderungen an den Verein stellen kann.
Herr Wocklage sah sich außerdem gezwungen, einen Kassenkredit aufzunehmen.
Nun zu dem Vergleich, den wir mit dem neuen Vorstand abschließen konnten.
Er umfasst grob folgendes:
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Die rechtlichen Auseinandersetzungen
zwischen Vereinsvorstand und uns Mitgliedern werden beigelegt.
Der Verein übernimmt die Gerichts- und Anwaltskosten beider Seiten.
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Wir bekommen weitere Rechtskosten pauschal erstattet, aber nicht alle.
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Wir Kläger verzichten auf die Herausgabe der Mitgliederadressen.
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Es gibt eine 4-seitige Beilage zur BdV-Info auf Kosten des Vereines,
in der wir uns ohne Zensur äußern dürfen.
Das Recht, sich in dieser Weise zu äußern,
darf in Zukunft jedes Mitglied vor einer Mitgliederversammlung wahrnehmen.
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Freier Meinungsaustausch innerhalb des Vereines
soll mit Hilfe des Internets möglich werden,
beispielsweise mit einem zensurfreien Forum.
So weit können wir das als Erfolg verbuchen.
Als fahler Beigeschmack bleibt, dass es außer der Absetzung von Frau Blunck
keinerlei kritische Reflexion der Helfer von Frau Blunck gibt.
Es scheint, als seien schon immer alle Mitarbeiter
gegen das Treiben von Frau Blunck gewesen,
nur wir Mitglieder haben davon nichts bekommen.
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Eine weitere Altlast von Frau Blunck ist das Vorhaben,
Versicherungsbedingungen für Hausratsversicherungen
zwischen BdV und der HUK Coburg
auszuhandeln.
Dieses Projekt wurde auch von Prof. Römer vorangetrieben.
Klar ist es besser, wenn der BdV die Wurzel bearbeitet,
anstatt später an den Ästen zu sägen.
Der Knackpunkt ist:
Wenn der BdV später Probleme mit dieser Versicherung meldet,
wird der Versicherer dies damit abwehren,
dass der BdV doch bei der Erstellung der Bedingungen beteiligt war.
Eine Verbesserung dieser Versicherungsbedingungen
wird daher nur noch schwer möglich sein.
In dieser Frage waren wir uns auch mit Herrn Wrocklage einig.
Er sah sich allerdings außerstande,
das Projekt in einem so weit fortgeschrittenen Stadium noch zu stoppen.
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Für den 2011-04-06 haben wir eine Diskussion mit dem Vorstand
über zukünftige Satzungsänderungen angesetzt.
So weit möglich wollen wir mit dem Vorstand gemeinsame Anträge
zu Änderungen an der Satzung erarbeiten.
Jeder behält sich aber vor,
darüber hinaus eigene Anträge zu stellen.
Als Vereinsvertreter sind anwesend
die Herren Köster, Rudnik, Gobrecht, Wrocklage
und von den Vereinsmitgliedern Bluhm, Valentien, Thielemann.
Diese positive Entwicklung wird davon überschattet,
dass Prof. Römer kurz zuvor aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist.
Wir vermuten, dass er in den Aufsichtsratssitzungen
mit vorher ausgehandelten Entscheidungen
von Gobrecht und Schadendorf konfrontiert wurde,
und ihm dies die Fahrten nach Hamburg nicht wert war.
Herr Gobrecht weist jede Schuld von sich
und bezeichnet den Austritt von Prof. Römer als seine private Angelegenheit.
Gobrecht meint,
dass Prof. Römer sich die Arbeit im Aufsichtsrat nicht so vorgestellt hat,
wie sie tatsächlich ablief.
Aus Gobrechts Mund klingt das so,
als habe Prof. Römer den Aufwand eines Aufsichtsratsmandates unterschätzt.
Für mich klingt es dagegen so,
als ob Prof. Römer die Arbeit des Aufsichtsrates unter Gobrecht
nicht als Aufsichtsratsarbeit sieht, die diesen Namen auch verdient.
Auch sonst findet Gobrecht,
dass er in der Vergangenheit im BdV fast alles richtig gemacht hat,
wenn auch eventuell zu langsam.
Anscheinend kann er sich nicht mehr erinnern
an seine gebrochenen Versprechen gegenüber Mitgliedern (Stichwort Moratorium),
sein Stillhalten, wenn er über Vorstandswillkür gegenüber Mitgliedern informiert wurde
(Stichwort: Vereinsausschlüsse und Abmahnungen),
seine Versuche, Vertreter des Vorstandes in
vertrauliche Gespräche zwischen Mitgliedern und Aufsichtsrat zu schummeln,
seine fehlende Kontrolle über die Vereinsfinanzen.
Nein, mit diesem Aufsichtsrat ist der Verein nicht zu retten.
Im Folgenden diskutieren wir über Satzungsänderungen in Bezug auf
- den Punkt "Altersvorsorge" im Vereinszweck und
Auswirkungen auf Vereinsmitgliedschaft von Anlagevermittlern,
- Herabsetzung des Quorums für außerordentliche Mitgliederversammlungen,
- Mitgliedsstatus von Mitarbeitern (Vollmitglied vs. Fördermitglied),
- Schiedsverfahren beim Ausschluss von Vereinsmitgliedern,
- Zensurfreie Vereinskommunikation,
- Rotation des Versammlungsortes,
- Einführung Geschäftsplan mit Budgetansätzen,
- Entscheidung über Höhe der Mitgliedsbeiträge
(Mitgliederversammlung vs. Aufsichtsrat),
- Verlängerung Kündigungsfristen,
- Größe Vereinsvorstand und Betriebsrat als Vorstandsmitglied,
- Einspruchsfrist für Protokolle usw.,
- Information aller Mitglieder über Tagesordnung und Anträge,
- Information aller Mitglieder über Geschäftsplan und Jahresabschluss.
Samstag, 23. juli
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